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. . . das Ende der Karriere eines wahren Champions


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German 500 / American Memorial

Lausitz Speedway / Germany


15. September 2001





Chronik seines schwersten Kampfes

Zanardi verliert beide Beine

Berlin, 16. September - Der beim "American Memorial" der Champ Cars auf dem Lausitzring schwer verunglückte Italiener Alex Zanardi ist nach einer dreistündigen Operation in ein künstliches Koma versetzt worden. Auch mussten ihm beide Beine amputiert werden.

Dies erklärte Steve Olvey, der Chefarzt der Cart-Organisation, die das Rennen auf dem Eurospeedway ausrichtete. Zanardi wurde auf die Intensivstation des Krankenhauses verlegt, wo er sich auch in den nächsten Tagen aufhalten muss.

Bei der Operation wurden dem Italiener nach Ausagen Olveys beide Beine amputiert. Zudem erlitt Zanardi eine leichte Becken-Fraktur, die aber nicht operativ behandelt werden musste.

Der 34 Jahre alte Formel-1-erfahrene Pilot hatte sich in der 142. Runde aus der Boxengasse kommend gedreht und stand quer auf der Rennpiste, als der Kanadier Alex Tagliani mit 320 Stundenkilometern in seinen Boliden raste. Bei dem Kanadier wurden bei Röntgenuntersuchungen keine Brüche festgestellt. Er bleibt jedoch zur medizinischen Beobachtung noch ein oder zwei Tage im Krankenhaus.







Alex Zanardi: Ein wahrer Champion

Hamburg, 16. September - Der auf dem Lausitzring schwer verunglückte Alex Zanardi zählt zu den erfolgreichsten und beliebtesten Piloten im schnellsten Autorennzirkus der Welt. Die größten Erfolge seiner Motorsport-Karriere feierte der am 23. Oktober 1966 in Bologna geborene Italiener 1997 und 1998 in der amerikanischen Champ-Car- Serie.

Schon 1996 erkämpfte er drei Siege und wurde "Rookie of the Year" (Neuling des Jahres). Bereits seine zweite Saison krönte Zanardi mit dem Titel; ein Jahr später wurde er von den Fans erneut als Cart-Champ gefeiert. Er ist bis heute einer von nur drei Fahrern, die ihren Titel verteidigten. 15 Siege hatte Zanardi auf den atemberaubend schnellen Ovals und Straßenkursen der Cart-Serie schon gelandet, zehn Mal stand er auf der Pole-Position, als er 1999 von Teamchef Frank Williams zu einem Formel-1-Comeback an der Seite von Ralf Schumacher überredet wurde.

Der Kerpener erinnert sich gern an den bescheidenen und zurückhaltenden, zugleich aber sehr souveränen und professionellen Fahrerkollegen: "Der Alex ist einfach ein irre guter Typ. Er ist der beste Teamgefährte, den ich je hatte." Und auch ein guter Familienvater. Verheiratet mit Daniela, ist Stammhalter Niccolo sein ganzer Stolz. Obwohl sich der in Monte Carlo lebende Italiener nie in den Vordergrund drängt, ist er immer zu einem Späßchen aufgelegt. Als 16-jähriger "Milchbart", so wird erzählt, "lieh" sich Alessandro zum ersten Mal Papas Auto aus - für ein Rendezvous mit der Freundin.

Schon von 1991 bis 1994 bestritt Zanardi 25 Rennen in der "Königsklasse" des Automobilsports, holte aber nur einen Punkt: Platz sechs 1993 beim Großen Preis von Brasilien. Weil das Formel-1- Comeback 1999 misslang, kehrte Zanardi nach einem Zwischenjahr in dieser Saison in das Champ-Car zurück. Der Routinier vom Team Mo Nunn Racing ist auch ein Kämpfer: In seinem Reynard-Honda war er beim Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz als 22. gestartet; kurz vor seinem schrecklichen Unfall, bei dem er am Samstag beide Beine verlor und der das Ende seiner Rennfahrer-Karriere bedeutet, hatte er sich bis in die Spitze vorgeschoben.

Alessandro, dem die US-Fans den Spitznamen "Alex" verpassten, ist im Vergleich zu anderen Weltklasse-Piloten ein Spätstarter. Mit dem Rennsport begann er unmittelbar nach dem Tod seiner Schwester Cristina, die mit 15 Jahren bei einem Autounfall getötet worden war. Seine Premierenrunde drehte er mit 15 im Go-Kart, war später in dieser Klasse sehr erfolgreich. 1988 wechselte er in die Formel 3, 1991 gab er sein Debüt in der Formel 3000. Dies war zugleich die "Eintrittskarte" für die Formel 1: Noch 1991 bestritt Zanardi die letzten drei WM-Rennen der Saison für Jordan- Ford, das einen Nachfolger des zu Benetton abgewanderten Michael Schumacher suchte. Seinen Formel-1-Abschied gab Zanardi acht Jahre später, am 31. Oktober 1999 in Suzuka - es war sein 41. Grand Prix.







Zanardi außer Lebensgefahr

Berlin, 17. September - Der schwer verunglückte Champ-Car-Pilot Alex Zanardi befindet sich außer akuter Lebensgefahr. Dies bestätigte Prof. Walter Schaffartzik, der ärztliche Leiter des Unfall- Krankenhauses Berlin nach der zweiten Operation.

"Er befindet sich heute in einem stabileren Zustand als am Vortag. Die Wunden sind so zugeheilt, wie wir das erhofft hatten. Wir sehen Licht am Ende des Tunnels. Aber wir können noch keine Entwarnung geben", sagte der Professor. Die Gefahren seien noch sehr vielgestaltig. Noch immer können ein schwerer Infekt oder ein Nierenversagen lebensbedrohlich für Zanardi werden.

Der Italiener, dem nach dem Crash im Unfall-Krankenhaus Berlin-Marzahn beide Beine amputiert worden waren, war auf der Intensivstation für unbestimmte Zeit in künstliches Koma versetzt worden, um seine Körperfunktionen zu stabilisieren. Er hatte zudem eine Fraktur des Beckens erlitten und große Blutverluste.

Nach dem folgenschweren Unfall wird es keine Ermittlungen gegen die Betreiber geben. Dies teilte die Cottbuser Oberstaatsanwältin Petra Hertwig mit. Ein Staatsanwalt hatte nach dem tragischen Unglück an der Rennstrecke Spuren gesichert. "Nur für den Fall, den natürlich niemand erhofft, dass der Verunglückte stirbt, müssten wir tätig werden", erklärte Petra Hertwig. Daher müsse das Beweismaterial gesichert werden. "Wie sich das Geschehen momentan darstellt, besteht jedoch kein Anlass für Ermittlungen, zumal das Unglück nach bisherigen Erkenntnissen nicht auf technische Mängel an der Strecke zurückzuführen ist", fügte sie hinzu.

Am Eurospeedway geht man davon aus, das der Unfall keine Imageschäden hervorrufen werde. "Alle haben uns bestätigt, dass der Unfall in keiner Weise durch die Rennstrecke bedingt war", erklärte Eurospeedway-Geschäftsführer Hans-Jörg Fischer. Cart-Präsident Joe Heitzler hatte zuvor bestätigt, dass die Champ-Car-Serie auf jeden Fall bis zum Jahr 2005 in der Lausitz Station machen werde..







Zustand Zanardis leicht verbessert

Berlin, 18. September - Der Zustand des auf dem EuroSpeedway Lausitz schwer verunglückten Italieners Alex Zanardi hat sich drei Tage nach dem Unfall etwas gebessert. "Der Verlauf ist erfreulich. Das kann ich sagen, ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen", sagte Prof. Walter Schaffartzik, der ärztliche Leiter des Unfall-Krankenhauses in Berlin.

Der 34-jährige Zanardi, dem nach seinem schrecklichen Unfall beide Beine oberhalb der Knie amputiert werden mussten, wird am Mittwoch erneut operiert. "Das ist eine reine Routinesache. Wir müssen die Wunde beobachten, Gewebe, Haut, Muskulatur, und sehen, dass keine Entzündungen entstehen", erläuterte Prof. Schaffartzik. Zanardi befindet sich weiter auf der Intensivstation.

Die Vorsichtsmaßnahme sei erforderlich, "weil bei dieser schlimmen Art der Verletzung noch so viel passieren kann", begründete der ärztliche Leiter und versicherte: "Deshalb wird Zanardi auch die nächsten Stunden noch auf der Intensivstation bleiben." Die Medikamente, die den Italiener im künstlichen Koma halten, werden jedoch nach und nach reduziert. Wann Zanardi aufwachen wird, könne man nicht vorhersagen.







Zanardis Zustand stabil

Berlin, 19. September - Die dritte Operation beim auf dem Lausitzring schwer verunglückten Champ-Car-Piloten Alex Zanardi ist in Berlin erfolgreich verlaufen. "Es ist alles in Ordnung. Die Operation verlief so, wie wir es erwünscht hatten", sagte der ärztliche Leiter des Krankenhauses, Prof. Walter Schaffartzik.

Der Zustand des Italieners sei weiter "stabil, aber ernst", da die Gefahr von Infektionen nach wie vor nicht gebannt sei. Zanardi hatte bei dem schweren Crash im Rahmen der Europa-Premiere der US-Cart-Serie auf dem Eurospeedway Lausitz beide Beine verloren und war schon am Samstagabend erstmals in Berlin operiert worden. Bei dem dritten medizinischen Eingriff waren vor allem die Wunden gereinigt worden, um sicher zu gehen, dass keine Trümmerteile seines zerschmetterten Boliden im Körper zurückgeblieben sind.

Wie Schaffartzik erklärte, werde jetzt erwartet, dass Zanardi in den nächsten Stunden aus dem künstlichen Koma erwacht, in das er am Sonntag versetzt wurde, um seine Körperfunktionen zu stabilisieren. Die Ehefrau des früheren Formel-1-Piloten, Daniela Zanardi, leistet ihrem Mann seit seiner Einlieferung in die Berliner Klinik am Krankenbett Beistand.







Sammlung in Rockingham

Klettwitz/Corby, 23. September - Beim zweiten Europa-Auftritt der amerikanischen Champ-Car-Serie im britischen Corby haben die Fahrer aller Teams im Namen des vor einer Woche auf dem EuroSpeedway Lausitz schwer verunglückten Alex Zanardi Spenden gesammelt.

Umgerechnet knapp 100 000 Mark kamen bei der Aktion zusammen; das Geld soll auf Wunsch von Zanardis Frau Daniela an das Weltkinderhilfswerk überwiesen werden.

Der Kanadier Alex Tagliani, der am Samstag vergangener Woche in den Crash verwickelt war, ging in Corby wieder an den Start und kam auf Rang zwölf. Es siegte der Brasilianer Gil de Ferran vor dem Schweden Kenny Bräck, der auf dem Lausitzring gewonnen hatte.







Zanardi geht es besser

Berlin, 27. September - Alessandro Zanardi ist auf dem Weg der Besserung. Davon überzeugten sich in dieser Woche Zanardis Teamchef Morris Nunn und einige Fahrerkollegen bei einem Besuch im Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn.

Der 34 Jahre alte Italiener, dem nach einem schweren Unfall bei der Champ-Car-Europapremiere auf dem EuroSpeedway Lausitz beide Beine oberhalb der Knie amputiert werden mussten, ist inzwischen schon wieder zu Späßen aufgelegt.

Zanardi, der zwölf Runden vor dem Ende des Rennens quer auf die Fahrbahn geraten war und vom Wagen des Kandiers Alex Tagliani mit voller Wucht getroffen wurde, fehlt die Erinnerung an den schweren Unfall. "Er konnte sich weder an das Warm-up noch an das Rennen erinnern. „Er fragte uns, ob er einen Fehler gemacht hat", berichtete sein ehemaliger Teamkollege Jimmy Vasser.

Bei weiter positiv verlaufendem Heilungsprozess soll Zanardi, der in dieser Woche die Intensivstation des Berliner Krankenhauses verlassen hat, schon in der kommenden Woche in seine italienische Heimat verlegt werden.







"Ich bin Froh, dass ich noch lebe"

Berlin, 17. Oktober - Vier Wochen nach seinem furchtbaren Unfall auf dem Lausitzring äußerte sich Alex Zanardi erstmals zu seinem Unfall. Die Dankbarkeit, den entsetzlichen Zusammenstoß überlebt zu haben, läßt beim 34-Jährigen den Verlust beider Beine in den Hintergrund rücken.

"Dank der Ärzte und dem Pflegepersonal habe ich mein wichtigstes Rennen gewonnen: In wenigen Tagen werde ich meinen Geburtstag feiern können - das ist das wichtigste. In Berlin hat man mir das Leben gerettet. Dieses Team hier werde ich nie vergessen", so der Italiener gegenüber der 'Bild-Zeitung'. Trotz der Amputationen hat der einstige Formel 1-Teamkollege von Ralf Schumacher "nie die Heiterkeit verloren".

Trotz seines Unfalls bei den German 500 ist Zanardi nicht der Meinung, dass die Rennen zu gefährlich sind: "Es war nur ein Schicksalsschlag. Die Autos sind heute viel sicherer als jemals zuvor. Es gibt aber eine Grenze. Wenn die überschritten wird, erhöhen sich die Risiken", so der Familienvater. Jetzt träumt er davon "bald mit seinem Sohn Niccolo spielen zu können". Bewegt zeigte er sich von den zahllosen Genesungswünschen aus aller Welt:

"Etwas Gutes in meinem Leben muss ich schon gemacht haben, wie sonst kann ich mir jetzt die große Zuneigung aus der ganzen Welt erklären?"
Zanardi nach Italien zurückgekehrt
Berlin, 4. November - Alessando Zanardi ist nach seinem schweren Unfall auf dem EuroSpeedway Lausitz wieder in seine italienische Heimat zurückgekehrt. Da sich der Gesundheitszustand des 35-Jährigen wesentlich verbessert hatte, konnte er aus dem Berliner Unfallkrankenhaus entlassen werden.

Zanardi war am 15. September bei der Europa-Premiere der amerikanischen Champ-Car-Serie schwer verunglückt. Dem früheren Formel-1- Piloten waren beide Beine oberhalb der Knie amputiert worden. Vor seinem Abflug bedankte sich Zanardi auf einer Pressekonferenz beim Behandlungsteam. "Ich fühle mich voller Energie und werde jetzt ein neues Leben beginnen", sagte der Italiener, der keine Erinnerungen an den Crash hat. "Das Leben ist wunderbar. Ich bin glücklich, dass es mir erhalten geblieben ist und werde alles tun, um das Beste daraus zu machen", so Zanardi weiter.

Der Ärztliche Direktor der Klinik, Prof. Axel Ekkernkamp, betonte, dass Zanardi den Medizinern die Arbeit sehr leicht gemacht habe. "Er hat sich hier als Profisportler im besten Sinne des Wortes erwiesen, völlig frei von Starallüren." Man sei sicher, dass man Zanardi "wieder gehen und Auto fahren sehen wird". In Bologna wird nun mit der Anpassung von Oberschenkelprothesen begonnen. "Aufstehen und wieder gehen können ist mein größter Wunsch", sagte Zanardi. Nach Ansicht der Ärzte könne es erste größere Fortschritte bei diesem längeren Prozess schon in einem halben Jahr geben. "Das ist eine neue, große Herausforderung für mich. Ob ich mal wieder Auto fahre, kann ich jetzt nicht beantworten. Vielleicht eines Tages, warum nicht?" In den vergangenen sechs Wochen habe er gelernt, wie wichtig Familie und Freunde sind: "Das hat mir Kraft gegeben."


Bevor Alex die Klinik verließ, organisierte der lebenslustige und überaus beliebte Italiener ein
" Rollstuhlrennen ".



Wir hoffen das er immer der Mensch bleibt wie wir ihn kennen !
( Culator Racing Team )







( Mo Nunn Racing )





Interview vom Juni 2002 ( */.wmv / 5012 KB / 2:58 min. )
( am besten mit Windows Media Player )






Alex im März 2003






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